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Freitag, 28. Januar 2011

Werbung - Gegenwerbung und gute Geschäfte

  
Jede Zeitung lebt nicht nur von den Lesern, welche die Zeitung kaufen, sondern auch von Inseraten, Werbung oder geschalteten Anzeigen. Die überparteiliche Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung liess der "Dolomiten" am 16. Oktober 2009 ihre 3. Broschüre über Selbstbestimmung mit dem Titel "Süd-Tirol - Die gestohlene Zukunft" beifügen, welche sich sehr kritisch mit dem Zustandsbild des italienischen Staates und den Zukunftsaussichten eines Verbleibs Südtirols bei diesem Staat auseinandersetzte. Da die Verteilung der Broschüre der Athesia AG sicherlich gutes Geld einbrachte, wurde dieser Auftrag vom Ebner Verlag angenommen. Die "Dolomiten" liess es sich jedoch nicht nehmen in derselben Ausgabe mit einer entsprechenden Stellungnahme und beigefügten Artikeln, welche sich allesamt  gegen den Inhalt der  Selbstbestimmungs-Broschüre aussparchen,  ihre eigene Staatstreue zu Italien unter Beweis zu stellen.

Weit lukrativer als die Einnahmen aus Anzeigen und Inseraten dürften für die "Dolomiten" Zeitung jedoch die Millionenbeträge aus Rom sein. Wie in einem Artikel auf diesem Blog bereits erwähnt, gibt Toni Ebner, der Chefredakteur der "Dolomiten" sogar selbst zu, dass diese Gelder ein Problem für die Unabhängigkeit seiner Zeitung gegenüber dem Staat sind. 


Anhang:
Broschüre "Süd-Tirol - Die gestohlene Zukunft" online:


Samstag, 22. Januar 2011

Hanspeter Munter: Nur die Spitze des Eisberges. Eine Pressereplik

   
Wie Hanspeter Munter für den verstorbenen Seppl Lamprecht als Landtagsabgeordneter nachrücken durfte, wollte er auf den lukrativen Direktorposten im LVH nicht verzichten. Er wies darauf hin, dass Doppelfunktionen auch bei anderen seiner Parteikollegen vorkommen und vom Gesetz ja völlig legitim seien. Die allgemeine Empörung war gross: Gleichzeitig Direktor eines öffentlichen Verbandes und Landtagsabgeordneter ist im Grunde nicht vereinbar, wenn man beide Ämter ernsthaft ausüben möchte. Da die SVP in den letzten Jahren zudem der zunehmenden  Kritik ausgesetzt war,  durch Vetternwirtschaft Postenschacher und Ämterhäufung Vorschub zu leisten, kam sie bei Munter nun gehörig unter Druck.  Was die Sache für die Volkspartei noch unangenehmer machte, war die Tatsache, dass Munter als eigentlich abgewählter Landtagsabgeordneter und als zuletzt  geldgierig wirkender Machtintrigant im internen LVH Streit gegen seinen Präsidenten Walter  Pichler bei den Südtirolern nicht gerade hoch in der Gunst stand. Obwohl im SVP System Südtirol bisher solche Doppelfunktionen und Verquickungen von öffentlichen Verbandsämtern und politischen Mandaten nicht nur gewollt, sondern geradezu gefördert wurden,  blieb der SVP diesmal nichts anderes übrig als Munter aufzufordern, auf den Posten des LVH Direktors zu verzichten. Munter musste als Bauernopfer und als Sündenbock herhalten, um von der Volkspartei grösseren Schaden abzuwenden. Das SVP Parteiorgan "Dolomiten" spielte dabei fleissig mit.  Die "Dolomiten" veröffentlichte nicht nur Leserbriefe, die der Kritik und Empörung über Munter freien Lauf liessen, sondern sie schrieb auch einen eigenen Artikel mit dem Titel "Goldener Hanspeter" gegen den LVH Direktor, um den Druck auf ihn zu erhöhen und ihn zum Verzicht auf den Direktorposten zu drängen.
    
















































Auch die FF widmete Munter einen Leitartikel:



















Am 15. Jänner liess dann die Neue Südtiroler Tageszeitung eine Bombe platzen. In einer gross angelegten dokumentierten Titelgeschichte berichtet die Zeitung, wie Munter sich 2008 vom LVH seinen Wahlkampf für die Kandidatur zum Südtiroler Landtag finanzieren liess. Damit das Ganze damals nicht auffiel, wurde es als Werbekampagne getarnt: 






























Die Tatsache, dass sämtliche Verbände in Südtirol am Gängelband der SVP hängen, ist an und für sich nichts Neues. Man erinnere sich nur an die vom Bauernbund oder vom HGV unterstützten Wahlwerbungen für SVP Kandidaten. Der Fall Munter sprengt aber alle Grenzen dieser unsauberen Machenschaften, welche bisher in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Es ist insofern ein grosser Skandal, da auch indirekt öffentliche Steuergelder, mit denen die Verbände unterstützt werden, zur Wahlkampffinanzierung einer Partei und ihrer Kandidaten hergenommen werden. 
Und wie reagierten die Athesia Medien nach Bekanntwerden dieses belegten Skandals? 
Gar nicht. Sie schwiegen. Keine Zeile darüber im "stol.it", keine Zeile in der "Dolomiten". Auch jede Stellungnahme der Oppositionspolitiker wurde von den Ebner Medien völlig ausgeblendet. Nichts. Neben der NSTZ berichtete darüber nur das neue Internet- Nachrichtenportal "suedtirolnews.it". Es darf vermutet werden, dass der Fall Munter nicht einzigartig ist, sondern nur die Spitze des Eisberges: 
Das System Südtirol wie es leibt und lebt.


Nun schaltet sich auch die Staatsanwaltschaft in den Fall Munter ein. 
Man darf gespannt sein, ob die Ebner Medien diesen Skandal weiterhin verschweigen werden...
LVH: Oberstaatsanwalt Rispoli ermittelt wegen Wahlkampf-Gelder



Anhang: Artikel von "suedtirolnews.it" zum Fall Munter







Mittwoch, 19. Januar 2011

Spiel mir das Lied vom "Rechtsextremisten"

Nachtrag zum "Skandal Laurin-Stiftung":

In der Untersuchung über den von den Ebner-Medien inszenierten "Skandal Laurin Stiftung" wurde aufgezeigt, wie die "Dolomiten" Begriffe wie "rechtsextrem" und "rechtsradikal" bewusst für ihre manipulative Propaganda einsetzt. Es wurde aufgezeigt, wie die Ebner Medien solche Begriffe  instrumentalisierend gebrauchen, um andere zu diskreditieren, welche als überzeugte Demokraten mit friedlichen Mittel Ziele verfolgen, die dem SVP-Ebner Machtkartell zuwiderlaufen.  Wie inkonsquent und heuchlerisch je nach Bedarf mit solchen Begriffen hausiert wird, zeigt sich am Beispiel E. Hartung. Im "Skandal Laurin-Stiftung" wird dieser von der "Dolomiten" als "rechtsextrem" bezeichnet. Zu Recht oder zu Unrecht? Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz jedenfalls definiert Extremismus klar und deutlich als aktive Verfassungsfeindschaft. Dieselbe "Dolomiten" titelte im Jahre 1998 über denselben E. Hartung mit fettgedruckten Buchstaben: "ist nicht rechtsextremistisch"
Es ist bis dato nicht bekannt, dass E. Hartung nach 1998 in irgendeiner Art und Weise als verfassungsfeindlich und somit "rechtsextrem" aufgefallen ist. 
Wieso änderte die "Dolomiten" trotzdem plötzlich ihre Meinung?





Samstag, 1. Januar 2011

Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – I.Teil: Einführung



Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – II.Teil: "Der Nazi-Link Skandal"
 Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – III.Teil: "Der Skandal Laurin-Stiftung"
Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – IV.Teil: Motiv und Gründe



Die Presse spielt in einer freien Gesellschaft eine Schlüsselrolle bei der Kontrolle der drei Gewalten und seiner Institutionen. Ihr kommt eine grosse Verantwortung zu. Dies umso mehr, wenn ein Pressemedium in Form einer Tageszeitung aus welchen Gründen auch immer geradezu eine Monopolstellung in einer bestimmten geographischen Region einnimmt. Eines der Hauptkriterien für guten Journalismus ist Objektivität. Ein guter Journalist informiert. Die Bewertung der Information überlässt er dem mündigen Leser. Neben einer unbewussten und damit ungewollten Stellungnahme des Journalisten, gibt es die bewusste, also gewollte Manipulation. Ein Journalist hat durchaus die Aufgabe Positionen von Politikern oder politischen Bewegungen und Parteien kritisch zu hinterfragen. Wenn aber die Grenze von objektiver Kritik zu öffentlicher Diffamierung bis hin zur Verleumdung überschritten wird, ist das ein klarer Missbrauch journalistischer Privilegien. Journalisten, die sich ihrer besonderen Verantwortung als Meinungsmacher nicht mehr bewusst sind und die Pressefreiheit durch Popaganda für andere Ziele missbrauchen, demontieren diese als eine der Grundsäulen unserer Demokratie. Propaganda bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, Sichtweisen zu formen, Ekenntnisse zu erzeugen, die zu einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion führt.

In der folgenden Untersuchung soll in 4 Teilen dargestellt werden wie die immer noch bei weitem auflagenstärkste Tageszeitung „Dolomiten“ in Südtirol ihre Monopolstellung als Printmedium für bewusste Manipulationen zu Gunsten einer Partei, nämlich der schon seit der Nachkriegszeit regierenden Südtiroler Volkspartei (SVP) ausnützt und geradezu die Funktion eines Propagandablattes  für diese Partei einnimmt.  Dabei wird hier zunächst kurz umrissen wie es zu dieser Monopolstellung und Verflechtung mit der SVP kam. Weiters wird im Teil 2 und 3 an zwei Beispielen untersucht, wie die Manipulation und Propaganda des Ebner`schen Verlagshauses funktioniert.  Im letzten Teil folgt dann ein Versuch, Gründe aufzuzeigen, weshalb die "Dolomiten" eigentlich manipuliert und Propaganda betreibt.

Geschichtliche Grundlagen


Das engverbundene Machtgeflecht zwischen dem Athesiaverlag, welches das Tagblatt "Dolomiten" herausgibt und der SVP ist historisch bedingt und nur somit erklärbar. Es waren die jahrelangen Bestrebungen als sprachliche und kulturelle Minderheit im Fremdstaat Italien zu überleben und der gemeinsame Einsatz für die Autonomie, welche die Edelweisspartei und das Athesiablatt fest zusammengeschweisst haben. Jene Zeit also der späten 40iger Jahre bis hinein in die 80iger und 90iger Jahre, in der die SVP mit dem Aufruf zum ethnischen Zusammenhalt der deutschen und ladinischen Volksgruppe und des vereinten Auftretens gegenüber Italien eine Monopolstellung im politischen Leben des Landes innehatte. Die SVP hatte in dieser Zeit immer eine satte Mehrheit von weit über 50% und stellte somit den Alleinanspruch der Vertretung für die gesamte deutsch- und ladinisch- sprachige südtiroler Bevölkerung .  Sie hätte diese Monopolstellung nicht erreichen können ohne die volle medienpolitische Rückendeckung durch den Athesia-Verlag, den Kanonikus Michael Gamper bereits 1945 gründete und ihn jahrelang als Verlagsleiter vorstand. Sein journalistisches und finanzielles Erbe traten seine Nichte Martha Ebner und ihr Mann Toni Ebner sen. an. Heute ist das Verlagshaus Athesia großteils im Besitz ihrer Söhne Michl und Toni Ebner jun. Die Zeitung “Dolomiten“ ist in ihrer ideologischen Ausrichtung dem christlichen Weltbild verpflichtet. Sie erklärt sich zwar selbst als parteipolitisch unabhängig und erhebt den Anspruch, Tagblatt für alle Südtiroler zu sein, ist aber in Wirklichkeit aufgrund ihrer Geschichte und ihrer bestimmenden Entscheidungsträger freilich alles andere als das. 

Die Grossfamilie Ebner hält über 30% der Stammaktien der Athesia AG und somit die Kontrolle über das Verlagshaus. Grösster Einzelaktionär der Athesia AG ist Michl Ebner. Er war von 1979 bis 1994 für die SVP  gleich seinem Vater Toni Ebner sen. Abgeordneter für die italienische Kammer, 1994, 1999 und 2004 liess sich Michl Ebner für die Südtiroler Volkspartei zur Wahl für das Europäische Parlament aufstellen und war somit 15 Jahre für die Edelweisspartei Europaparlamentarier. Toni Ebner jun. , Bruder von Michl Ebner und zweitgrösster Aktionär bei der Athesia AG ist heute Chefredakteur der "Dolomiten" Zeitung. Die Ebner Brüder geben die politische Linie der Zeitung vor, welche sich in der tagtäglichen Berichterstattung wiederspiegelt.  Das grosse Hauptaugenmerk im politischen Teil gilt der Südtiroler Volkspartei. Der Opposition wird meist sehr wenig Platz eingeräumt. Pressemeldungen des politischen Gegners  der SVP werden oft ignoriert oder als Randvermerk aufs Allernötigste reduziert. Und wenn die Opposition einmal ins Rampenlich der "Dolomiten" oder ihres Internetportals "stol.it" rückt, so wird  im Sinne der Ebner Brüder und der Partei meist manipulativ propagandistisch dagegengeschrieben, manchmal subtil und unscheinbar, aber immer wieder auch polemisch und hetzerisch.

In der Vergangenheit, als die deutschsprachige Opposition noch nicht so stark war und für die Machposition der SVP noch keine allzugrosse Gefahr darstellte, verfolgten die Ebner Brüder durchaus auch ihre eigenen Ziele innerhalb der Partei, um strippenziehend Positionen und Richtungsänderungen in ihrem Sinne zu beeinflussen und vorzugeben. Sie haben mit ihren Medien dabei auch heute noch die wirksamste Waffe, nach ihrer Auffassung unliebsamen Ideen entgegenzutreten oder politische Gegner auszuschalten.  Hubert Frasnelli, ehemaliger SVP Parteiobmann-Stellvertreter und selbst Opfer des Machtsystems Südtirol, schrieb ein ganzes Buch über die Untriebe und Spielchen der Ebner Brüder. "Die Herrschaft der Fürsten", so der  vielsagende Titel des Buches, beschreibt mit dem Einblick eines ehemaligen Insiders wie das System Südtirol als Machtkartell, als Ein-Parteiensystem mit synchronisierter Propagandmaschine funktioniert.
-- Auszüge aus Hubert Frasnellis Buch "Die Herrschaft der Fürsten"

Techniken der Manipulation und Propaganda

Die Techniken der Desinformation, Manipulation und Propaganda haben sich im Laufe der Geschichte nicht viel verändert. Im Grunde bedient sich die "Dolomiten" Zeitung derselben Methoden wie es auch andere propagandistische Medien oder Parteiorgane von Regimen oder Regierungsformen mit monopolisiertem Machtanspruch immer schon taten:
  • Taktik des medialen Überfalls, ohne die Gegenseite zuvor befragt zu haben oder ihr eine Stellungnahme einzuräumen, welche im Erstartikel berücksichtigt werden sollte 
  • Reisserische Aufmachung und Titelung im Boulevard-Stil 
  • Stigmatisierung, Kriminalisierung, Diffamierung bis hin zur Verleumdung 
  • Schüren von Ängsten 
  • Einseitige Berichterstattung, Ablenkung und Erzeugung von Relevanz 
  • Desinformation durch bewusste Unterschlagung von Informationen oder Bildern; unvollständige oder berechnend unterlassene Reserche, mit dem Ziel den Leser nicht auf eine andere, vom Propagandisten ungewollte Sichtweise  und Interpretation der Dinge kommen zu lassen 
  • Nichtbeachtung, Marginalisierung oder manipulativ-tendenziöse Wiedergabe und Beurteilung einer Stellungnahme des Angegriffenen, mit dem Ziel ihn weiter zu diffamieren 
  • Manipulation durch Bilder. Wahl eines bestimmten Motivs, welches Sympathie oder Antipathie hervorrufend die Aussage des Artikels unterstreichen soll 
  • Bewusst gewählter Zeitpunkt für das Erscheinen des Artikels, welcher die beabsichtigte Wirkung verstärken soll und die Reaktion des Angegriffenen schwächen.









Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – II.Teil: "Der Nazi-Link Skandal"






Am 29. Mai 2009 titelte die Dolomiten Zeitung gross auf der ersten Seite: "Schützenbund/Skandal - Über Schützen zum Nazi-Link - Link auf homepage führt zu Nazi Material".  Ein Titel, der in seiner reisserischen Form als erste Schlagzeile des Tages  jedem sofort klarmachen will: das hier ist ein unglaublicher Skandal von überaus wichtiger Relevanz . Allein die im Titel gebrauchten Wörter "Nazi-Link" und "Nazi Material" erwecken sofort Assoziationen zu schlimmsten Vergehen. Erst im Text unter dem Titel erfährt der Leser dann, dass es sich hier um Nazi Lieder handelt, auf welche der Südtiroler Schützenbund (SSB) auf seiner homepage verweise. Im Hauptarikel zitiert dann der Autor des Artikels ausführlich Liedtexte aus besagten Nazi Liedern, in denen der antisemitische Rassenwahn des Dritten Reiches bezeugt wird und dem Leser unausgesprochen an die grausamen Verbrechen des Holocaust erinnern. Weiters wird erleutert, dass die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien einen Link auf dieser Nazi Seite hat anbringen lassen, der Jugendliche dazu auffordere, diese Seite zu verlassen. So wie der Artikel verfasst wurde, bekommt man den zwingenden Eindruck als habe der Beschuldigte, in diesem Fall der für die damalige SSB  homepage verantwortliche Elmar Thaler, in voller Kenntis der Dinge und  in voller Absicht diesen Link zu Nazi-Liedern auf die homepage gesetzt.  Der angegriffene Südtiroler Schützenbund  wurde vor dem Erscheinen des Artikels freilich nicht darüber befragt und ihm wurde somit die Möglichkeit einer unmittelbaren Stellungnahme oder Erklärung verwehrt. Was war nun geschehen?

Im Jahr 2000 wurde auf der Internetseite des SSB ein Link ins Linkregister gestellt, welcher auf eine umfassende Liedersammlung von Deutschen Volksliedern verweist. Dieser Link war ein direkter Unterlink der Seite "ingeb.org." welche ihrerseits eine grosse Sammlung von über 20.000 Volksliedern aus aller Welt darstellt. Der Ersteller dieser in Nordamerika registrierten Internetseite, setzte es sich offenbar zur Aufgabe, eine weltweit  möglichst vollständige Liedersammlung zu erstellen, welche die verschiedenen geschichtlichen Epochen widerspiegeln sollten. So finden sich in der Deutschen Sammlung neben vielen hunderten von Liedern auch ein paar Lieder, welche aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen, aber auch Lieder aus dieser Zeit, welche den Nationalsozialismus parodieren und verspotten. Nach Bekanntwerden des „Skandal“ Artikels, der in seiner Inszenierung begleitet und sekundiert vom "Dolomiten" online Portal "stol.it" für allgemeinen Wirbel und Empörung sorgte, wurde der Link von Elmar Thaler auf der homepage des SSB unmittelbar entfernt. In einer ersten Stellungnahme bedauerte er, nicht gewusst zu haben, dass unter dem Link auch einige Nazi-Lieder zu finden sind. Er entschuldigte sich auch, es verabsäumt zu haben, alle Lieder in ihren Inhalten zu überprüfen. Wie er selbst zugab, ein dummer und  peinlicher Fehler. Der verantwortliche Bundesgeschäftsführer Thaler versicherte aber auch noch einmal mit Nachdruck, dass der SSB jede Form von Faschismus und Nationalsozialismus zutiefst verurteilt. 

Elmar Thaler stellte dann eine relativ einfache Internetreserche an, welche problemlos mit von jedermann zugänglichen Suchmaschinen im Netz jederzeit durchgeführt werden kann. Er tat also das, was an und für sich jeder seriöse Journalist in diesem Zusammenhang vor dem Schreiben eines Artikels zu diesem Thema getan hätte, würde er den Anspruch  erheben  objektiv für eine seriöse Zeitung zu arbeiten. Denn wie sich bald herausstellte, waren es nicht nur die Südtiroler Schützen, die es unterlassen haben, die Internetseite "ingeb.org" gründlich und gewissenhaft in all ihren Inhalten  zu überprüfen, sondern auch viele andere öffentliche Institutionen, Vereinigungen oder Organisationen. Es ist wohl davon auszugehen, dass die Deutsche Bischofskonferenz , das Österreichische Bundesministerium für Schule oder die deutsche Pfadfindervereinigung genausowenig wie der Südtiroler Schützenbund es sich mit voller Absicht zur Aufgabe gestellt haben, mit einem Link auf  Nazi-Lieder zu verweisen. Alle diese erwähnten Organisationen und noch einige mehr hatten nämlich genau denselben Link "ingeb.org" auf ihrer Linksammlung wie der SSB. 

Damit nicht genug. Auch das Amt für Italienische Sprache und Kultur der Provinz Bozen Südtirol benutzte für eine russische Liedersammlung einen Unterlink von "ingeb.org.", genau diesselbe ominöse Seite also, von der man aus leicht die erwähnten  Nazilieder anklicken kann. Die "Dolomiten" Zeitung befand es jedoch offenbar als nicht notwenig, dies herauszufinden oder falls sie davon wusste, dies im Artikel zu erwähnen. Das hätte freilich ein völlig anderes Licht auf diese Geschichte geworfen und den reisserischen Titel über Schützen und Nazi Material nicht möglich gemacht. An Absurdität kaum zu überbieten bezeugt auch die erst viel später entdeckte Tatsache, dass das "Dolomiten" Verlagshaus Athesia selbst in der von ihm herausgegebenen  Zeitschrift "Der Schlern" den Link "ingeb.org" anführt. 
Dem Südtiroler Tagblatt ging es nicht um Objektivität und Aufklärung. Das kommt auch in der tatsachenverdrehenden Art und Weise hervor, wie die Zeitung die Bundesprüfstelle im Artikel erwähnte. Die "Dolomiten" behauptete nämlich, dass die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien einen Warnhinweis auf der Seite "ingeb.org" anbringen liess, um darauf aufmerksam zu machen, dass es sich hierbei um kriegsverherrlichendes, antisemitisches und rechtsextremes Propagandamaterial aus der Nazi Zeit handelt. Richtig ist, dass der Betreiber dieser Seite selbst diesen Warnhinweis der Bundesprüfstelle in Bezug auf die Nazi-Lieder beifügte. Er hätte es nicht tun müssen, da diese Seite in Kanada registriert ist und sich somit der bundesdeutschen Gesetzgebung entzieht. Ausserdem hat als Administrator ja nur er die Möglichkeit so einen Warnlink in die Seite zu geben. Auch dieser Umstand, wäre er wahrheitsgetreu wiedergegeben worden, hätte einen völlig anderen Blickwinkel auf diese Internetseite ergeben. Denn von einer reinen Nazi Seite, die im Titel auf der ersten Seite des Tagblattes sogar als “Nazi- Material“ dämonisiert wurde, kann somit keine Rede sein. Abgesehen davon dürfte eine richtige Nazi Seite auch vom Design und der Aufmachung wohl etwas anders aussehen als diese Liedersammlung. Das wurde den Lesern auch vorenthalten. Die "Dolomiten" druckte nämlich kein Kopfbild dieser Internetseite ab, wodurch ihr wahrer Charakter allein schon optisch zum Vorschein gekommen wäre. Sehr wohl aber wurde ein Bildausschnitt mit einigen Nazi-Liedern und ausführliche Textzitaten derselben abgedruckt.

Bekannte Techniken der Manipulation...

In diesem “Nazi- Link Artikel“ lassen sich verschiedene Techniken der Manipulation und Desinformation wiederfinden. So wird neben der Manipulation mit Bildern, neben der Technik des medialen Überfalls, des Ausblendens von relevanten Informationen auch die Technik der Kriminalisierung konsequent angewendet. Mit dieser Technik wird über die Medien beabsichtigt, den Angegriffenen in der öffentlichen Meinung in ein schiefes Licht zu rücken, ihn zu diffamieren und stigmatisierend mundtot zu machen. Kein Thema eignet sich dafür besser als das geschichtlich schwer belastete Thema des Nationalsozialismus und den damit verbundenen Begriffen und Assoziationen. Der Nationalsozialismus steht aufgrund der von ihm begangenen Verbrechen gegen die Menschheit geradezu für das Böse schlechthin. Gelingt es also, jemanden mit dem Nationalsozialismus zu verbinden, ist er automatisch für einen Grossteil der Bevölkerung kriminalisiert  und nicht mehr tragbar. Diese Nähe muss unter Umständen nicht einmal glaubwürdig hergestellt werden. Allein blosse Anschuldigungen oder gezielt gestreute Gerüchte  - wie in diesem Fall das in einem Nebenartikel geschickt platzierte wiederhergezogene Gerücht zu nie bewiesenen  Wehrsportübungen einiger Jungschützen mit Vertretern der deutschen rechtsextremen Szene - gerechtfertigt oder nicht, können für den Propagandisten äusserst wirksam sein. Genau damit spielt die "Dolomiten".
Auffällig ist dabei auch die häufige Verwendung von Begriffen wie "rechtsradikal“, "rechtsextrem“ , "hetzerisch", "Hass“ oder "kriegsverherrlichend". Das sind Begriffe, die alles andere als den wahren Charakter des traditionsreichen Südtiroler Schützenwesens wiedergeben, jedoch von der "Dolomiten" im Artikel immer wieder gezielt bezugsherstellend zum Nationalsozialismus benützt werden. Es sind Begriffe, die im allgemeinen Verständnis zweifellos negativ besetzt sind und Angst machen. Die "Dolomiten" geht aber noch einen Schritt weiter und schürt gezielt diese Ängste. Am nächsten Tag erschien nämlich ein Leitartikel von Chefredakteur Toni Ebner. Wiederum auf der ersten Seite hiess es wortwörtlich:
"Ein paar Schützen spielen mit dem Feuer. Seit Monaten betreiben sie eine in Südtirol noch nie dagewesene Hetze....wenn dann auch die Komponente dazukommt, dass gewisse Kreise bei den Schützen mit der braunen Ideologie liebäugeln, dann hat sich ein Mix gebildet, der leicht entflammbar ist....Das Tagblatt der Südtiroler wird auch in Zukunft aufdecken, wenn braune Machenschaften im Schützenbund laufen."
Dass die "Dolomiten" in ihrer Tonart noch agressiver wurde, hat wohl auch damit zu tun, dass über das Internet auf der hompage des SSB inzwischen mit screenshots eindeutig dokumentiert werden konnte, dass auch viele andere Institutionen, ja sogar das Landesamt für Italienische Kultur die Seite "ingeb.org" als Link anführten. Selbst die linksorientierte und ansonsten den Schützen gegenüber sehr kritische Gruppierung Antifa Meran widmete dem Thema am gleichen Tag eine Seite auf ihrem Blog. Sie bezeichnete die polemische Berichterstattung als parteipolitische Schlammschlacht der AtheSVP, welche alles andere als mit objektiver Aufklärung zu tun habe. Weiters stellt die Antifa in ihrem Internetbeitrag fest:
"Es entspricht nicht den Tatsachen, dass die verlinkte Seite rechtsextremen Ursprungs ist. Neben einer Fülle von Volksliedern unterschiedlicher Couleur bietet die Homepage eben auch Nazilieder an - neben "Bella Ciao" und DDR-Musik....eine rechtsextreme Gesinnung lässt sich aber daraus weder von den Betreibern noch von solchen, die diese Homepage als ganze verlinken, ableiten."

Die "Dolomiten" liess sich von aufkeimender Kritik und berechtigtem Zweifel am Wahrheitsgehalt ihrer Berichterstattung nicht beirren. Die Tatsache, dass auch andere Institutionen einschliesslich eines Landesamtes der Provinz Bozen dieselben „Nazi-Links“ auflisteten, wurde über das "stol.it" Athesia Nachrichtenportal einfach dreist als Ablenkungsmannöver abgetan:
"Nach dem Motto „Ja es stimmt, ich war böse, aber andere sind es auch“ versucht sich der Schützenbund aus der Verantwortung für den Nazi-Link auf der eigenen Website zu stehlen."
Obwohl die Sache für die "Dolomiten" langsam anfing peinlich zu werden, legte sie hartnäckig nach und urteilte tribunalartig im Ton eines arroganten Machtorgans mit der direkten Gegenüberstellung von SVP Obmann Richard Theiner und Bundesgeschäftsführer des SSB Elmar Thaler: "Aufgestiegen" – "Abgestiegen" stand als Urteil über den Bildern. Beim Leser sollte kein Zweifel aufkommen, wer nach Ermessen der "Dolomiten" der Gute und wer der Böse sei.

Was veranlasste nun die "Dolomiten" zu dieser ungerechtfertigen und propagandistischen  Berichterstattung? Was waren die Hintergründe für diese Polemik, die in einer regelrechten Medienhetze gegen den Südtiroler Schützenbund ausartete?
Mehr dazu im IV. Teil.

Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – III.Teil: "Der Skandal Laurin-Stiftung"

Die Vorgeschichte

Die Südtiroler Illustrierte –FF ist ein Wochenmagazin, welches nach Wikipedia politisch weitgehend linksorientiert ist. Sie wird in der Südtiroler Medienwelt mit ihrem oft provokanten  Stil des aufdeckenden Journalismus zu gesellschaftspolitischen Themen als schärfster Konkurrent und Kontrahent des Ebner`schen Verlagshauses angesehen. Seit ihrem Erscheinen in den 80iger Jahren ist es der FF durchaus gelungen, ein wenig Pluralismus in die ansonsten festzemmentierte Monopolstellung der “Dolomiten“ Zeitung zu bringen. Dass die Illustrierte den Gebrüder Ebner oft sauer aufstiess  und von ihnen immer wieder bekämpft wurde, ist nicht schwer zu verstehn. Es waren nämlich nicht selten Artikel in der FF, welche es wagten, das System Südtirol und das Verlagshaus Athesia kritisch zu  durchleuchten. Ein grosses Novum war es daher schon, als die “Dolomiten“ zum ersten Mal ausgerechnet einen Artikel der FF hernahm, um eine noch nie dagewesene Medienkampagne gegen die der SVP immer mehr in die Quere kommende deutsche Opposition zu starten. Doch der Reihe nach:

In ihrer Ausgabe nr 48 und 49 2010 berichtete die FF in einer gossangelegten Reportage über eine gewisse Laurin Stiftung, die bis dahin nur den allerwenigsten bekannt gewesen sein dürfte. Es handelt sich hierbei um eine Stiftung mit Sitz in Liechtenstein, welche über ein ansehnliches Kapital von über 41 Mill. Euro verfügt und es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, Südtirol in ausgesuchten von der Stiftung für wichtig empfundenen Aufgabenbereichen finanziell zu unterstützen. So ist klar definiert, dass die Hälfte der Zinserträge des Stiftungskapitals in die Unterstüzung für in Not geratene südtiroler Bergbauern geht und die andere Hälfte an die Stifterin Helga Christian selbst, eine vermögende Industriellenerbin aus Wien. Was mit ihrer Hälfte weiters geschen soll, enscheidet die Stifterin gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern im Stiftungs-Kuratorium. Ein Teil dieser Gelder der Stifterin geht somit wiederum nach Südtirol, womit verschiedene Projekte unterstützt werden: Trachten für Schützenkompanien, Musikinstrumente für Musikkapellen, Dorfbücher für Bibliotheken, Stipendien für südtiroler Studenten und Ähnliches. Die Illustrierte FF berichtete weiters, dass die Hilfe der Stiftung beim Südtiroler Bauernbund und Notstandsfond recht geschätzt wurde. Es wird auch erwähnt, dass Walter Stirner, Bruder der SVP Landtagsabgeordneten Veronika Stirner, Sachbearbeiter der Stiftungsgelder für die Bergbauernhilfe ist. Auch SVP Landesrat Berger und der Landeshauptmann Luis Durnwalder abeiteten nach Ausführungen eines Kuratoriummitgliedes öfters zusammen mit der Laurin-Stiftung, um Hilfe für in Not geratene Bergbauern zu ermöglichen. Soweit so gut.
Nun wurde jedoch bekannt, dass die italienische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die Stiftung aufgenommen hat. Nach Angaben der italienischen Behörden sollte dabei festgestellt werden, ob es sich bei der Laurin Stiftung um eine von der Verfassung verbotete geheime Vereinigung handelt und ob die Kreditvergaben rechtens und steurlich in Ordnung waren.

So richtig brisant wurde das Thema für die FF aber erst, als ihr zu Ohren gekommen war, wer die Mitglieder des Stiftungskuratoriums sind. Nach Ausführungen der FF handelt es sich bei Otto Scrinzi und den zwei ehemaligen Südtirol Aktivisten Peter Kienesberger und Erhard Hartung um Persönlickkeiten, welche dem weit rechts stehenden deutschnationalen politischen  Lager zuzuordnen seien. Peter Kienesberger und Erhard Hartung wurden in Abwesenheit von einem Schwurgericht in Florenz zu lebenslanger Haft verurteilt. Grund dafür war ein ihnen zur Last gelegter Anschlag auf der Porzerscharte im Jahre 1967, bei dem vier Carabinieri ums Leben kamen. Der Anschlag konnte nie aufgeklärt werden. Angeblich hatte auch der italienische Geheimdienst seine Finger mit im Spiel. Die beiden Angeklagten, welche stets jede Schuld bestritten, wurden jedenfalls bei einem Verfahren in Österreich aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Die Illustrierte schrieb nun, dass Kienesberger und Hartung bereits in früheren Jahren für eine gewisse  rechtsnationale Niermann Stiftung tätig waren, welche Familien ehemaliger gefolterer Südtiroler Häftlinge finanziell unterstützt haben sollten. Sobald, wie die FF schrieb, die Unterstützten diese Gelder nicht mehr benötigten, seien sie angeblich an den Heimatbund weitergeleitet worden. Kienesberger und Hartung wurden später zusammen mit Scrinzi ins Kuratorium der Laurin Stiftung berufen. Die Illustrierte spinnte in ihrem weiteren Bericht höchst spekulative Theorien, nach welchen Spendengelder der Laurin Stiftung und damit auch auf Umwegen Gelder der Niermann Stiftung an die deutschsprachigen Oppositionsparteien und an Bewegungen des patriotischen  volkstumspolitischen Lagers geflossen sein könnten. Die Süd-Tiroler Freiheit und die Freiheitlichen dürften davon direkt profitiert haben, vermutete die FF. Richtig ist, dass die Freiheitlichen in der Vergangenheit eine Bürgschaft für einen Kredit von der Laurin Stiftung erhalten haben. Das wurde vom Obmann der Freiheitlichen Pius Leitner so bestätigt. Eva Klotz von der Süd-Tiroler Freiheit wies jedoch entschieden alle Vorwürfe zurück, jemals Gelder von der Stiftung bekommen zu haben. Diese Stellungnahmen wurden von der FF im Artikel durchaus berücksichtigt. 

Und dann kam die "Dolomiten" ins Spiel

Die "Dolomiten" übernahm ein paar Tage nach Erscheinen der FF Reportage diese Story  und machte daraus einen Skandal mit eindeutiger propagandistischer Ausrichtung. Um der Geschichte die beabsichtigte Aufmerksamkeit und Relevanz zu verleihen, kam sie auf die erste Tagblattseite der Wochenendausgabe, medienwirksam untermauert  mit einem Leitkommentar des Chefredakteurs Toni Ebner selbst. Der Zeitpunkt wurde genauso wie beim "Nazi-Link" Skandal bewusst gewählt. Wiederum war es ein Wochenende. Zum einen haben die Wochendausgaben Freitag und Samstag/Sonntag bei weitem die höchsten Auflagezahlen und zum anderen wird es dem Angegriffenen schwer gemacht an einem Samstag oder Sonntag entsprechend zu reagieren. Der Titel auf der ersten Seite lautete diesmal "Dubiose Gelder für „Patrioten“ -  immense Summen für „kulturelle Arbeit“  von Süd-Tiroler Freiheit, Heimatbund und Freiheitliche" Deutlich gibt die "Dolomiten" hier zu verstehen, gegen wen diese Kampagne gerichtet ist. Kern der Botschaft, welche in den darauffolgenden Texten des Leit- und Hauptartikels präsentiert wird, sollte sein: Gelder aus kriminellen rechtsextrem eingestuften Geldgebern der Stiftungen Niermann und Laurin flossen und fliessen nach Südtirol und kommen den genauso rechtsextremen Patrioten und deutschsprachigen Oppositionsparteien zugute, um ihre Kampagnen und Aktionen gegen die SVP und Italien zu finanzieren. 
Dabei liess die "Dolomiten" alle Spekulationen der FF hinter sich und schaffte Tatsachen. Toni Ebner schrieb wortwörtlich:
Die damals wegen der Ermordung von vier Carabinieri zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilten Peter Kienesberger und Erhard Hartung sind heute Geldgeber für Sepp Mitterhofer, Eva Klotz, die Süd-Tiroler Freiheit und andere.
Und weiters hiess es im Tagblatt:
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“: Aus der rechten Szene stammen die Gelder, mit denen Eva Klotz ihre propagandistische Zündelei am Laufen hält.
Wiederum spielte die "Dolomiten" als Parteiorgan der SVP alle Register und Tricks der Manipulation und Desinformation. So wurden die Tatsachen im "Dolomiten" Artikel völlig verschwiegen, dass SVP kontrollierte Organisationen wie der Südtiroler Bauernbund oder Notstandsfond, aber auch SVP Politiker wie Berger und Durnwalder mit der Laurin Stiftung zu tun hatten. Die Tatsache, dass
Christian Stirner, Bruder der SVP Landtagsabgeordneten Stirner, Sachbearbeiter für die Stiftungsgelder für die Bergbauern ist, wurde freilich auch nicht erwähnt. 
Stattdessen hob die Dolomiten in immer wiederkehrenden Anführung von Wörtern wie "Radikalisierung", "rechtsextrem", "kriminell", "gefährlich", "Hetze" hervor wie böse diese Geldgeber doch seien, um die angegriffene Seite mit gleichklingenden Wörtern wie "rechtspatriotisch" und "radikal" nach bewährter Taktik bezugsherstellend zu stigmatisieren und zu diffamieren. Die "Dolomiten" ging diesmal jedoch noch einen Schritt weiter.
Der Begriff "Verleumdung" wird oft recht leichtfertig gebraucht. Dennoch ist er eigentlich sehr genau definiert: Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird nach dem Gesetz bestraft. So oder ähnlich steht es jedenfalls in den meisten Gesetzbüchern  moderner Demokratien. Nichts anders macht die "Dolomiten", wenn sie in den oben erwähnten  Zitaten als Tatsache feststellt, dass die deutschsprachige Opposition mit Geldern der Laurin Stiftung finanziert werde und gleichzeitig so schreibt, dass diese Stiftung kriminalisiert und stigmatisiert in ein schiefes Licht gerückt wird und dabei die beschuldigten Geldempfänger verächtlich macht.

Instrumentalisierung von Begriffen und Schüren von Ängsten

Für den neutralen Beobachter, welcher die Berichte der FF gelesen hat und selber im Internet ein wenig reserchiert, mag es durchaus plausibel erscheinen, dass Scrinzi, Hartung und Kienesberger eine weit rechts liegende deutschnationale Gesinnung haben. Die Begriffe "rechts" und "links" wurden in der Geschichte moderner Demokratien seit jeher zur Richtungsbezeichnung gesellschaftspolitischer Grundhaltungen verwendet.  Begriffe wie "rechts"-und "inks-radikal" oder "rechts"- und "linksextrem" entziehen sich oft je nach Standpunkt eindeutigen Definitionen. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz grenzt beispielsweise Extremismus als aktive Verfassungsfeindschaft von Radikalismus als legitimer Kritik einer bestehenden Gesellschaftsordnung ab. Problematisch wird es aber, wenn mit Begriffen instrumentalisiert wird, um andere zu diskreditieren, welche als überzeugte Demokraten mit friedlichen Mittel ihre Ziele verfolgen. So wurde es selbst der Illustrierten FF zu bunt, wie scheinheilig und heuchlerisch die "Dolomiten" mit solchen instrumentalisierenden Begriffen Hetze und Propaganda betrieb. In einem Artikel mit dem Titel "Schmutzges Spiel" entlarvte das Wochenmagazin die Doppelmoral der "Dolomiten":
Bis zu den Enthüllungen von FF hatte das offizielle Südtirol nie ein Problem damit, dass Geld von der Laurin-Stiftung nach Südtirol fliesst
gemeint waren damit die SVP angehörigen Verbände, Organisationen und Politker, welche gerne selbst vor der Laurin Stiftung die Hände aufhielten und nun im Chor ihres Ebner`schen Parteiorgans die Entrüsteten spielten, wenn dieses als erwiesen darlegen möchte, dass Geld derselben Stiftung an die politischen Gegner der SVP geflossen sei. Weiters schreibt die FF:
Plötzlich bläst Eva Klotz, Sepp Mitterhofer, Pius Leitner &Co. ein scharfer Wind ins Gesicht. Denn sie würden, so Toni Ebner, Geld nehmen von Peter Kienesberger und Erhard Hartung - beide in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt, und laut Ebner "als rechtsradikal" einzustufen. Freilich, in den Wochen zuvor druckten die "Dolomiten" immer wieder Leserbriefe von Kienesberger und Hartung ab - ohne dass es für das Haus Athesia irgend ein Problem wäre.
Genausowenig hat das Haus Athesia damit ein Problem, Bücher des Kienesberger Verlages "Buchdienst Südtirol" in ihren Buchhandlungen und online shops zu verkaufen und damit Geld zu verdienen.

Eine weitere Technik der Manipulation, welcher sich die "Dolomiten" auch in dieser Geschichte bedient ist das Schüren von Angst. In seinem Leitartikel bezeichnete Toni Ebner eine Ausstellung über die südtiroler Freiheitskämpfer  als "gefährliche Gewalt verherrlichende Hetze". Die Austellung wurde im Rahmen der Sepp Kerschbauber-Feier vom Südtiroler Heimatbund organisiert. Es waren gerade die Südtiroler Freiheitskämpfer, welche durch ihre grossen Opfer entscheidend dazu beitrugen, dass Südtirol zu Wohlstand und zu dieser Autonomie kam, von dem das Machtkartell Ebner-SVP heute so gut profitiert.

Als Quintessenz manipulativer Berichterstattung, welche mit seriösem Journalismus ungefähr soviel zu tun hat wie ein billiges Pornoblatt mit Literatur ist die Bild-Text Kombination mit dem Titel "Abgestiegen": Der Pfeil zeigt nach unten. Darüber bewusst ausgesuchte unvorteilhaft wirkende Bilder der Landtagsabgeordneten Eva Klotz und des Heimatbund Obmanns Sepp Mitterhofer, welche mit verbitterten und fast bedrohlich wirkenden Gesichtsausdrücken die Botschaft der "Dolomiten" transportieren sollen. Im Text dann Verleumdung durch unbewiesene Behauptungen von angeblichen Tatsachen und Diskreditierung und Kriminalisierung der Ziele und Anliegen, für die sich die beiden Beschuldigten mit grossem Idealismus einsetzen. Tiefer ist das Tagblatt der Südtiroler noch nie zuvor gesunken.


Anhang: Stellungnahmen der betroffenen deutschen Oppositionspolitiker zu den Anschuldigungen der "Dolomiten"



Manipulation und Propaganda des Tagblattes “Dolomiten“- Eine Analyse – IV.Teil: Motiv und Gründe



Als 1992 die Autonomie offiziell unter Dach und Fach war und Österreich im Juni desselben Jahres die Streitbeilegungserklärung gegenüber der UNO abgab, war das in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt in der Geschichte Südtirols. Nicht alle wollten sich mit der Situation abfinden, dass mit dem Erreichen der Autonomie das Recht auf Selbstbestimmung von der offiziellen Politik nun mehr oder weniger ad acta gelegt werden sollte.
Neue Oppositionsparteien wurden in diesen Jahren aus der Taufe gehoben. Alfons Benedikter, langjähriger Spitzenpolitiker der SVP und mit Silvius Magnago massgeblicher Architekt der Südtiroler Autonomie, gründete schon 1989 zusammen mit Eva Klotz und Gerold Meraner die Union für Südtirol aus der sich später die Süd-Tiroler Freiheit abspaltete. Aus der Jugendorganisation der SVP gingen 1992 die Freiheitlichen hervor. All diese neuen Oppositionskräfte zur SVP haben gemeinsam, dass sie die Autonomie im Gegensatz zur ehemaligen Sammelpartei immer nur als Zwischenlösung angesehen haben. Nicht so die SVP.

Die heilige Kuh der Autonomie als Machtinstrument

Für die Edelweisspartei wurde die Autonomie mit den Jahren zum heiligen und  für andere unantastbaren Instrument ihrer Macht und Privilegien. Viele in der Volkspartei richteten es sich mit dem Verbleib bei Italien durch diese Autonomie gut ein und arrangierten sich gewissermassen mit dem Staat. Gutdotierte Posten und schwindelerregende Politikergehälter trugen das Ihrige dazu bei. Die Autonomie entwickelte sich durch die ehemalige Sammelpartei zur Grundlage der vetternwirtschaftlich aufgebauten Versorgungsmaschinerie, welche von grösseren Institutionen und Organisationen bis hin in die kleinsten Dörfer und Vereine reicht und an dessen Hebel die Parteielite Abhängigkeit schaffend Posten und Geldflüsse dirigiert. Solange das Geld im Finanzausgleichsabkommen mit Italien geflossen ist, das System Südtirol und die von der Volkspartei trotz vieler Mängel als Allerheilmittel angepriesene Autonomie wirtschaftlich florierte, wurden Autonomie-Kritiker oft nur bemitleidenswert belächelt. Dafür sorgte nicht zuletzt auch das Ebner`sche Medienhaus Athesia mit der entsprechend meinungsbildenden Berichterstattung seiner Medien. Für satte SVP Mehrheiten bei den Wahlen war somit immer gesorgt.

Überheblichkeit hat sich jedoch breit gemacht. Immer mehr Leute konnten von dieser Versorgungsautonomie nicht in gleicher Weise profitieren wie die Parteigünstlinge. Immer mehr Leute zeigten sich nicht einverstanden mit selbstherrlichen, meist über den Köpfen der Menschen getroffenen Entscheidugen von Jahr zu Jahr arroganter werdender SVP Politiker. Immer mehr Leute zeigten sich nicht einverstanden mit diesem System Südtirol. Dazu das Heranwachsen einer neuen selbstbewussten Generation, welche über den materiellen Wohlstand hinaus für sich ein neues patriotisches Heimatgefühl entdeckt hat und nicht mehr gewillt ist kritiklos und hörig einer visionslosen, selbstzufriedenen Partei nachzulaufen. Für diese neue Generation ist der "status qou" der Autonomie und der Verbleib Südtiols bei Italien als Enstation längst nicht mehr so attraktiv  und alternativlos wie es die Edelweisspartei gerne weismachen möchte. So kam es dazu, dass bei den Landtagswahlen 2008 zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Südtiroler Volkspartei die absolute Mehrheit an Wählerstimmen verlor. Nur durch die Stimmen von Italienern konnte sie die Mandatsmehrheit retten. Seitdem ist nichts mehr wie es war. Die deutschsprachige Opposition konnte durch die Verdoppelung ihrer Mandate im Südtiroler Landtag bedeutend an Gewicht zulegen und ist weiterhin stark im Aufwind. Mit dazu bei trägt auch die im In- und Ausland höchst umstrittene Regierung Berlusconi, das zunehmende Politchaos in Rom, steigende Misswirtschaft und Korruption und die immer mehr in Schieflage geratenen Finanzen des Staates, welcher als meist verschuldetster Staat Europas und Mitglied der berüchtigten PIIGS Staaten beinahe Bankrott ist und immer mehr auch seinen Schatten auf Südtirol wirft. Das alles hat dazu geführt, dass die Macht der SVP langsam zu bröckeln beginnt. Machtverwöhnt und unfähig mit dieser neuen Situation umzugehen, versucht die SVP nun mit allen Mitteln ihre Pfründe und Futtertröge zu verteidigen. 

Die Propagandamaschinerie wird hochgefahren

Und hier kommt die “Dolomiten“ mit ins Spiel. Das Verlagshaus Athesia erreicht mit seiner Zeitung nach eigenen Angaben noch immer gut 70% der deutschsprachigen Bevölkerung. In jedem Gasthaus, in jedem Wartesaal liegt die Zeitung auf. Mit dem online Nachrichtenportal “stol.it“  verfügt Athesia auch über ein kräftiges Internetmedium, welches eng mit der “Dolomiten“ Redaktion zusammenarbeitet und Artikel der Printzeitung im Internet übernimmt und verbreitet. Es ist klar, dass das Machtkartell um die Ebner Brüder und SVP von diesem für sie enorm wichtigen Instrument ihrer Medien Gebrauch macht. Mit nichts Vergeleichbarem lässt sich  besser Propaganda machen und den Machtanspruch verteidigen als mit einer Zeitung, die fast jeder zu lesen bekommt und mit einem starken Internetportal. Und so sind es freilich all jene Kräfte in Südtirol, welche ihre Zukunft nicht im  Verbleib bei Italien sehen und somit dem SVP-Ebner Machtkartell zuwiderlaufen, gegen die nun immer mehr systematisch mit den Athesia Medien vorgegangen wird. Oft sind es nur subtile Propagandabotschaften, die immer wieder in die tägliche Berichterstattung eingestreut werden, aber dann auch wieder grob inszenierte Hetzkampagnen: gegen die patriotischen Schützen, gegen die deutschsprachige Opposition, aber auch gegen Initiativen für mehr Demokratie. Das System Südtirol gehört dem SVP-Ebner Kartell und ein paar einflussreichen Wirtschaftstreibenden, die in diesem System gute Geschäfte machen. Keiner soll es wagen, Kritik daran zu üben. Keiner soll es wagen, über andere Möglichkeiten nachzudenken, wie die Zukunft Südtirols anders gestaltet werden könnte. Keiner soll es wagen, die Zugehörigkeit Südtirols zu Italien in Frage zu stellen. Wer dies tut, wird bekämpft.

In letzter Zeit vergeht keine Woche, in der Toni Ebner und seine Schreiberlinge  nicht einen Leitartikel auf der Titelseite der "Dolomiten" drucken lassen, welcher nicht gegen die Systemkritiker und Selbstbestimmungsbefürworter manipulierend und propagandistisch versucht auf die Südtiroler meinungsbildend einzuwirken.  Dabei  werden einerseits nach bekannten Mustern Ängste geschürt und die Ideen und Visionen des politischen Gegners kriminalisiert und diskreditiert. Ausdrücke wie "brandgefährlich", "hetzen", "krankhafter Patriotismus" oder "Extremismus" sind dabei gang und gäbe. Andererseits wird versucht allen weiszumachen, dass die einzige Zukunft und das Glück der Südtiroler nur in der Autonomie und somit im Verbleib bei Italien zu finden sei. Interessant ist es auch zu verfolgen, wie die Athesia Medien das Alibikonstrukt einer gewissen Europaregion Tirol gerne als Zukunftsplan und als höchstes Freiheitsgefühl zur Überwindung der Unrechtsgrenze am Brenner verkaufen möchten. Wie wenig dabei die SVP selbst an diesen toten Papiertiger glaubt, hat sie ja mit der Bewerbung zusammen mit Nord-Ost-Italien für die Kulturhauptstadt Europas bewiesen. 

Gelder aus Rom für Athesia und SVP

Einmal ganz von den machpolitischen Interessen der Ebner Brüder abgesehen, dürfte sicherlich auch das Medienhaus Athesia mit dem "status quo" und einem Verbleib bei Italien rundum glücklich sein. Augenscheinlich wird es, wenn man sich einmal anschaut, wie gut der Athesia Verlag mit diesem Staat verdient. Es ist nämlich eine stattliche Summe, welche regelmässig aus Rom an das Haus Athesia überwiesen wird. Die Millionenbeträge an sogenannten öffentlichen Mediensubventionen, welche durch Suchmaschinen für jedermann im Interet zu finden sind, stimmen nämlich mehr als nachdenklich. Diese Gelder sind im Grunde kein Geheimnis, auch wenn der gewöhnliche Bürger kaum etwas darüber weiss. Es ist ja auch nicht unbedingt im Interesse der betroffenen Zeitung, dies an die grosse Glocke zu hängen. Die Athesia ist auch nicht der einzige Zeitungsverlag in Italien, der subventioniert wird. Doch abgesehen davon sind es diese staatlichen Subventionen an sich, welche kritische und hinterfragende Bürger misstrauisch stimmen. Im Internet kann man gut mitverfolgen, wie in verschiedenen italienischen politischen Blogs und Foren Unmut und Kritik darüber zum Ausdruck gebracht wird. Die Frage ist doch inwieweit sich die Medien vom Staat abhängig machen lassen - und zu welchem  Preis? Ist bei einer Zeitung, welche nicht unbedeutende Geldmengen vom Staat bekommt, wirkliche unvoreingenommene Freiheit und Kritikfähigkeit gegenüber demselben Staat noch gegeben? Wohl kaum. 
Und wieso sollte hier die "Dolomiten" mit ihren von Rom erhaltenen Millionenbeträgen eine Ausnahme sein? Toni Ebner gab es anlässlich einer Tagung der MIDAS (Europäischen Vereinigung von Minderheitenzeitungen) in Bautzen sogar selber zu, dass die staatlichen Förderung ein Problem für die Unabhängigkeit der Zeitung ist. Erklärt das nicht einiges?
Doch damit nicht genug. Auch die SVP erhält nach Angaben der  Internetquellen grosse Geldsummen als Herausgeber ihrer eigenen Parteizeitschrift Z.I.S. (Zukunft in Südtirol). Genauso wie beim Athesia Verlag werfen diese Gelder auch hier einige brisante Fragen auf.
Von wegen "Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing..."


Riskantes Spiel

Die "Dolomiten" erhebt selbst den Anspruch, Tagblatt aller Südtiroler zu sein. Wenn dem so wäre, müsste sie eine Zeitung sein, bei der ausgewogene kritische Objektivität und Interessensausgleich an erster Stelle steht. Ist sie aber nicht. Sie ist Organ eines Machkartells und verfolgt im Grunde die Ziele ihres Klientels. Das tut sie vermutlich auch in den Artikeln, welche immer wieder paradox durchaus auch den patriotischen Kräften im Lande schmeicheln. Sie schreibt zu Feiern der Schützenkompanien oder verteidigt den Alpenverein im Schilderstreit. Sie druckt Leitartikel ab, welche sich kritisch zum Gesuch für die europäische Kulturhauptstadt "Triveneto" äussern und veröffentlicht hin und wieder Leserbriefe von Leuten, die gegen SVP und Staat schimpfen. Dem Machtkartell rund um die SVP dürften solche kritische Stimmen bis zu einem gewissen Grad durchaus nicht ungelegen sein, verstärken sie doch die Verhandlungsposition in Rom für neue Gelder und Kompetenzen und damit zur indirekten Absicherung seiner Macht und Privilegien. Es darf angenommen werden, dass solche staatskritischen Stimmen wohldosiert und kalkulierend nur bis zu einem gewissen Masse zugelassen werden. Denn in dem Augenblick, wo diese Stimmen zu stark sind und sich das Establishment in seinem Machtanspruch bedroht sieht, werden sie mit allen Mitteln bekämpft. 






Als damals beispielsweise den vorbeimarschierenden Schützen bei der Kundgebung gegen den faschistischen "Kapuziner Wastl" auf den Strassen in Bruneck vom Puplikum mit grossem Applaus und Beifall zugejubelt wurde, steuerte das Ebner-SVP Machtkartell sofort dagegen. Es erkannte, dass das Erstarken der status quo überwindenden patriotischen Kräfte eine unmittelbare Gefahr für seine Interessen darstellte. Kurze Zeit später erschien der Artikel zum "Nazi-Link Skandal" in den Medien des Athesiaverlages.

Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass die Art und Weise wie die "Dolomiten" ihre Propaganda in letzter Zeit hochfährt beinahe schon desperate, ja geradezu existensbedrohende Züge annimmt- so offenbar und plump wie sie daherkommt.
In Zeiten, wo immer mehr Leute über Internet verfügen und ungefiltert Informationen von allen möglichen Seiten zu lesen bekommen, kann so eine manipulierende propagandistische Berichterstattung leicht zum Boomerang werden. Keiner lässt sich gerne hinters Licht führen. Das Internet ist ohne Zweifel zur stärksten Waffe der Wahrheit geworden. Nicht umsonst lassen Staaten wie China und Iran das Internet zensurieren und filtrieren. Zum Glück ist staatlich angelegte Internetzensur für politische Blogs und Foren in einem Lande Westeuropas nicht möglich. Zum Glück für alle wahrheits- und freiheitsliebenden Menschen - zum Leidwesen für alle monopolistischen Systemorgane wie die "Dolomiten". Denn sie werden gerade durch das Internet ihren Monopolanspruch in der Informationskontrolle immer mehr verlieren. 
Und das ist gut so.


Anhang:

Beispiele von Links zu italienischen politischen Blogs, welche über zentrale Gelder für Medien und Parteizeitungen berichten: